Psychoanalyse ist eine Anthropologie ist Psychoanalyse ist eine Anthrolologie ist Psychoanalyse
kürzeste Erklärung zum Einstieg
Sigmund Freud war erst Neurophysiologe und war 1885 mehre Monate im Hôpital de la Salpêtrière in Paris beim berühmten Psychiater Charcot, der an der Erforschung der Hysterie arbeitete, damals mit Hypnose. Zurück in Wien entwickelte er mit Josef Breuer ein anderes Verfahren, eine ‘Sprachkur’ und der ersten Publikation: Sigmund Freund und Josef Breuer: Studien über Hysterie, 1895 – und gilt als erste Publikaton zur Psychoanalyse. Daraus wurde das Unbewusste der Psyche entdeckt, das zwar wirkt, aber nicht gewusst ist. Die Psychoanalyse, damals auch ‘Sprechkur’ genannt, bekam eine neue Anordnung der Beteiligten: Die Klientin, der Klient lag auf einer Couch, die Analytikerin, der Analytikert sass dahinter. (Diese Anordnung ist weitgehend geblieben.) Selbstredend wissen beide beteiligten Personen nicht, was im Unbewussten gespeichert ist, welches Wissen dorthin verschoben (verdrängt) ist – und dass Auswirkungen daraus aber ‘Störungen’ hervorrufen können, zum Beispiel sogenannte Symptome. In dieser Konstellation soll die Person auf der Couch versuchen, alle Einfälle, alle Gedanken die aufkommen, möglichst ohne Wertung erzählen, während der/die Zuhörende sich bemüht, aufmerksam und möglichst wertfrei zuzuhören, ‘sich dem Gehörten zu überlassen’. Weil und obwohl aber das Unbewusste, auch das Verdrängte, wie(!) eine Sprache aufgebaut ist, lässt sich daraus nicht auf das Symptom schliessen – es also nicht ‘heilen’.
Zeit für eine Zwischenbemerkung: Ein Geschehnis, das für das Subjekt nicht zu ertragen ist, wird also verdrängt, d.h. aus dem Gedächtnis geschoben ins Unbewusste. Dort aber wird es nicht in einer Verbindung mit dem zu Verdrängenden abgespeichert, vielleicht ‘daneben’ geschoben. Es kann aber ein Symptom schaffen (s. später). Dieses Symptom ist, zeigt, das Leiden – aber dieses Symptom sagt nichts (mehr?) über das einst Verdrängte. Daraus hat Freud eine, die erste, psychoanalytische Maxime errichtet: Nur nicht heilen wollen!
Und dies ist bereits das erste Merkmal, von dem sich die Psychoanalyse von einer Psychotherapie grundlegend und unvereinbar unterscheidet.
(Später mehr, zB wenn in einer Psychoanalytischen Psychotherpie (was ist das) Prüfungen zur Diagnosestellungen abverlangt werden, wenn ein Behanlungsplan eingereicht werden muss (und geübt wird, wenn eine bestmmte Anzahl weiterer Behandlungen bewilligt werden, so ist das gerade NICHT Psychoanalyse).